Der langgestreckte Ort liegt inmitten
grüner Wiesen und dunkler Wälder in rund 1200 m Höhe. Im Süden ist das
sonnige Hochtal von der mächtigen Bergkette der Terzen, Clap und Siera
eingefaßt. Nach Norden leitet das Val Sesis zur Gruppe des Monte Peralba
und de wilden Rinaldo. Viele gut markierte Wege und einige Klettersteige
führen durch diese faszinierende Bergwelt. Im Sommer und im Winter wird
der Ort von den Bewohnern aus Udin und Belluno gerne besucht, und einige
Sessel und Schlepplifte erschließen ein beliebte Schigebiet.
Rund 1500 Einwohner zählt Sappada (Bladen), und knapp die Hälfte spricht
zu Hause noch die alte Osttiroler Mundart. Eine offizielle Anerkennung
als Minderheitssprache wurde bisher nicht erreicht. In Schule und
Kindergarten wird trotz jahrzehntelanger Bemühungen nur die italienische
Sprache gesprochen. Der deutsche Name Pladen leitet sich vom Fluß Piave
her, der den Ort durchfließt. Mittelhochdeutsch heißt der Piave Plat,
und im Dativ wurde daraus Pladen, das im Herrschaftsbereich der Grafen
von Görz lag. Die Einheimischen nennen Sappada noch heute "Plodn"; der
in der deutschen Sprache gebräuchliche Name "Bladen" ist jüngeren
Datums.
Für den Abbau des Eisenerzes in 2000 m Höhe am Monte Ferro, der sich
über dem Ort erhebt, holten sich die Grafen Untertanen aus Osttirol, die
an das rauhe Bergklima gewöhnt waren. Man hat sich bemüht, etwas über
den Zeitpunkt der Gründung dieser Sprachinsel in Erfahrung zu bringen.
Den einzigen Anhaltspunkt liefern zwei datierbare Lautänderungen in der
Sprache: Den Ausdruck "Schare" für Schere haben die "Plodarischen" aus
Osttirol mitgebracht. Bei der Lautänderung "Mandle" für Männlein hatten
sie ihre Heimat offenbar schon verlassen, denn sie verwenden noch heute
die ältere Bezeichnung "Mändle". Demnach müßte die Sprachinsel Bladen um
1270 gegründet worden sein.
Im Jahr 1296 hat der Ort mit Sicherheit schon bestanden, denn aus diesem
Jahr gibt es eine Urkunde. In einem Dokument bestätigt der Patriarch
Raymundus von Aquileia den Pladnern Mansen (Höfe) und Grundbesitz. Die
Abgaben, die von den Bewohnern verlangt wurden, waren in Anbetracht des
"loco frigido ac silvestri" (kalte und waldreiche Gegend) sehr niedrig.
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